Black Hat SEO ist ein Szenebegriff der Suchmaschinenoptimierung und beschreibt die dunkle Seite der Branche. Der Begriff Black Hat stammt ursprünglich aus der Hackerszene und ist an den Bad Guy aus klassischen Hollywood Western angelehnt. Der schwarze Cowboyhut steht somit für die gesetzlose Seite, während der weiße Hut (White Hat SEO) die gute Seite verkörpert.
Black Hat SEO – Definition
Oberstes Ziel von Suchmaschinen ist es, dem User die richtigen Inhalte zu seiner Suchanfrage zu liefern. SEOs haben nun das Ziel, durch suchmaschinen-optimierende Maßnahmen die eigenen Inhalte für Google und Co. möglichst attraktiv zu gestalten. Um zu vermeiden, dass auf diese Weise irrelevante Inhalte auf den User treffen, setzten Suchmaschinenbetreiber diesen Maßnahmen enge Grenzen. Und hier beginnt die Welt der Black Hats. Sie wissen um diese Grenzen und übertreten sie bewusst. Sie ignorieren dabei etwaige Penalties, um durch ihre „verbotenen“ Maßnahmen innerhalb kürzester Zeit ein möglichst gutes Ranking zu erzielen.
Die Tricks im Black Hat SEO
Einige Maßnahmen dieser Art der Suchmaschinenoptimierung können tatsächlich noch als „Tricks“ beschrieben werden, andere gleichen in ihrem Ausmaß eher organisierter Kriminalität. Allen gemein ist jedoch die ständig drohende Abstrafung infolge von Google Updates wie dem Pinguin Update.
Einige Maßnahmen der Black Hats im Überblick:
- Cloaking: Beim Cloaking wird durch Javascript oder IP-Umleitung den Bots der Suchmaschinen andere Inhalte gezeigt, als den tatsächlichen Besuchern der Seite.
- Unsichtbarer Text: ähnlich dem Cloaking wird den Bots der Suchmaschinen Content in Form Quelltext vorgetäuscht, für den menschlichen Besucher ist dieser Text unsichtbar.
- Keyword Stuffing: früher war Keyword Stuffing sehr gebräuchlich, heute lt. Google kaum mehr effektiv. Die ungezügelte Verwendung der gewünschten Keywords um Relevanz vorzutäuschen.
- Linkfarming: Seiten die nur den Zweck haben, durch ihre ausgehenden Links (Backlinks) die Linkpopularität anderer Seiten zu stärken.
- Satelliten-Domains: Domains, angelegt um durch die spezielle Verwendung von Keywords (zumeist in der URL) ein anderes Projekt zu stärken. Diese Seiten werden auch Spiegelseite, Doorway Page oder Jump Page genannt.
- Kommentar- bzw. Forenbots: Software die sich selbständig in einem Forum oder in der Kommentarfunktion bekannter Seiten einloggt, und dort Spamming betreibt (z.B. Platzieren von Links).
- Article Spinning: dabei wird bereits bestehender Content von Hand oder automatisiert überarbeitet um neue Inhalte vorzutäuschen.
Pro- und Contra Black Hat
Die Vorteile dieser Art der Suchmaschinenoptimierung liegen auf der Hand. Sofern von den Crawlern nicht als Verstoß identifiziert, können solche Maßnahmen Websites im Handumdrehen auf die vordersten Plätze im Google Ranking katapultieren. Zeit- und kostenintensive Maßnahmen wie aufwändiges Linkbuilding können so umgangen werden. In großem Maßstab betrieben, kann durch Black Hat SEO auf diese Weise innerhalb kürzester Zeit hoher Profit erzielt werden. Der Nachteil besteht darin, dass Suchmaschinen wie Google stets daran arbeiten, diese Art von SEO zu identifizieren und gegebenenfalls zu bestrafen. Maßnahmen die heute noch ein hohes Ranking erzielen, können im Zuge eines Google-Updates eine Strafe, genannt Penalty zur Folge haben. Eine Penalty wird von Google verhängt, wenn eine Website gegen die Richtlinien für Webmaster verstößt. Das Ausmaß der verhängten Strafe reicht dabei von einem schlechteren Ranking, bis hin zur kompletten Entfernung aus dem Index (Delisting).
Fazit
Der Reiz des verbotenen – ein alter Hut. Als Webseitenbetreiber die eigene Seite schnell im Ranking boosten ist verlockend, schließlich geht es dabei nicht selten um erhebliche finanzielle Vorteile. Doch wer sich Maßnahmen des Black Hat SEO bedient bewegt sich auf dünnem Eis. Suchmaschinen wie Google arbeiten unentwegt an Gegenmaßnahmen, und mit jedem Update steigt die Gefahr entlarvt zu werden.